„Ein herrlicher Flecken Erde“

Szenische Lesung aus Radka Denemarkovás Roman

In ihrem Roman „Peníze od Hitlera“, der 2006 in Tschechien und 2009 in deutscher Übersetzung erschien, wirft Radka Denemarková einen Blick zurück auf ein Kapitel verdrängter deutsch-tschechischer Nachkriegsgeschichte: Die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung.
Ihre Protagonistin Gita Lauschmannová glaubte, die Hölle läge hinter ihr, als sie im Frühling 1945 aus dem Konzentrationslager Auschwitz kommend in ihr böhmisches Heimatdorf zurückkehrt. Aber es gibt für sie kein Ankommen. Der Familienbesitz wurde konfisziert; Menschen, die einst auf dem Gut und den Werkstätten ihres Vaters lebten und arbeiteten, bezichtigen die deutschsprachige jüdische Tochter eines tschechoslowakischen Staatsbürgers als Staatsfeindin. Sechzig Jahre danach kehrt sie zurück, eine alte Dame, deren Wundmale nicht verheilen wollen.
Das Buch wurde in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und als Theaterstück adaptiert. Denemarková, preisgekrönte Autorin, Journalistin, Essayistin, Dramaturgin, Übersetzerin, trägt mit ihrer literarischen Stimme wesentlich zur kulturellen Identität Europas bei und setzt sich als kompromisslose Verfechterin der Menschenrechte und der Rechte von Frauen ein.
Gemeinsam mit den SchauspielerInnen Christine Hoppe und Thomas Eisen präsentierte sie den Roman in einer szenischen Lesung.

Im Anschluss an die Vorstellung fand ein Gespräch mit der Autorin statt.

Mitwirkende:
Radka Denemarková, Christine Hoppe, Thomas Eisen (Lesung) 
Heike Merten-Hommel (Künstlerische Leitung, Textfassung und Moderation) 

Gleis 1 im Bahnhof Görlitz, 07. September 2024

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