Über Mich

Das Leben ist eine Reise – und das Theaterleben mitunter ein Wanderzirkus.
Meine Theaterlaufbahn brachte etliche Ortswechsel mit sich; jeder bisherigen Station verdanke ich
Horizonterweiterungen, die ich nicht missen möchte.

©Lupi Spuma

Berlin

Geboren wurde ich 1961, im Sommer des Mauerbaus, in Ost-Berlin. 
Schon während meiner Schulzeit, tauchte ich in die faszinierende Berliner Theaterszene ein – als Zuschauerin und als Spielerin an einer Amateurbühne.

Leipzig

Nach dem Abitur 1979 studierte ich Theaterwissenschaft in Leipzig an der Theaterhochschule „Hans Otto“ (heute: Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy) und schloss 1984 mit Diplom ab.

Dresden

Seit 1984, noch unter der Intendanz von Gerhart Wolfram, konnte ich als Dramaturgin am Staatsschauspiel die aufregenden, vom kritischen Geist der Opposition geprägten Theaterjahre in der Endzeit der DDR mitgestalten.

Parallel dazu, von 1985 bis 1989, erprobte ich andere Ausdrucksformen und war Gründungsmitglied und Spielerin beim statt-theater Fassungslos.   
Ab 1993 setzte mich Intendant Dr. Dieter Görne als Chefdramaturgin am Staatsschauspiel ein; in dieser Funktion wirkte ich zehn Jahre an dieser traditionsreichen Bühne.
Der kinderfreundlichen Atmosphäre unter der damaligen Leitung verdanke ich die Möglichkeit, trotz Theaterjob und Leitungsfunktion meine beiden Kinder großzuziehen.

Leipzig

Nach einer kreativen Pause, in der ich Reisen unternahm und Begegnungen mit Kunstschaffenden anderer Metiers suchte, folgte ich von 2005 bis 2008 dem Ruf des Intendanten Wolfgang Engel als Chefdramaturgin an das Schauspiel Leipzig.

Ludwigsburg & Wiesbaden

Nach dem Ende der Intendanz Engel fand ich neue Betätigungsfelder – jenseits meiner bisherigen Dramaturginnentätigkeit an einem festen Haus. So lehrte ich u.a. an der Akademie für darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg, betreute freie Projekte und war 2010 als Kuratorin für das Rahmenprogramm der Wiesbadener Biennale – Neue Stücke aus Europa, unter Leitung des Intendanten des Hessischen Staatstheaters Manfred Beilharz tätig. Außerdem arbeitete ich als freie Autorin und Redakteurin für Presse und Medien.

Freiburg

Ab 2010 nahm ich als Dramaturgin und Mitglied der Theaterleitung ein Engagement am Theater Freiburg unter der Intendanz von Barbara Mundel an.
Die damals noch nicht als Pflicht-Label gehandelten Begriffe Partizipation und Interkultur wurden im Team Mundel groß geschrieben. In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen der Stadt und einem “erweiterten“ Ensemble erkundeten wir mittels künstlerischer Prozesse den Stadtraum und definierten das Stadttheater als „Heart of the City“.

Graz und Wien

Sieben weitere Theaterjahre verbrachte ich in Österreich; ich war Chefdramaturgin am Schauspielhaus Graz und leitende und geschäftsführende Dramaturgin am Volkstheater Wien.

Die Beschäftigung mit österreichischer Literatur, Filmkunst, Dramatik und Schauspielkunst und die Zusammenarbeit mit deren ProtagonistInnen gehören zu den großartigsten Erfahrungen meiner Arbeitsbiografie. Ljubljana, Belgrad und Zagreb waren nicht nur in Kilometern gerechnet näher als Berlin oder Hamburg. Die Auseinandersetzung mit einem Kulturkreis, der anderen historischen und geografischen Koordinaten folgt, prägte die Arbeit am Volkstheater.

Nach fünf aufregenden Jahren in Wien lebe ich seit 2020 im Dreiländereck Deutschland/Polen/Tschechien.

Im Dialog mit den hier lebenden Menschen und in Auseinandersetzung mit der wechselvollen Geschichte der Grenzregion habe ich mich zwei Jahre lang in dieselbe hineingeschrieben. Das Resultat:
Ab sofort ist im Buchhandel ein Fotobildband erhältlich über „Die Kunst des Handwerks – 19 Porträts aus der Oberlausitz“, zu dem ich auf der Grundlage von Interviews und Gesprächen mit Vertreter*innen traditioneller Handwerksberufe die Texte verfasste. Die Fotoporträts stammen von Rafael Sampedro, einem aus Sevilla in die Oberlausitz zugezogenen Foto- und Filmkünstler.

Weitere Informationen und Vertrieb: Oberlausitzer Verlag (externer Link)

Seit Juni 2022 arbeite ich als Dramaturgin für das Lausitz Festival (externer Link) unter der Intendanz von Daniel Kühnel.
Tätig zu sein für dieses großartige, seit 2019 jährlich stattfindende Ereignis von europäischem Rang und europäischer Ausrichtung bedeutet mir viel. Herausragende Künstler*innen, zum Teil von Weltrang, kommen in Dorfkirchen, stillgelegte Industrieanlagen und Theater- und Kulturorte der Ober- und Niederlausitz und treten in Beziehung zu den Menschen und den einzigartigen Landschaften der Region.

Außerdem war ich als Mitglied des Rechercheteams zwanzig Monate lang mit der Vorbereitung einer Ausstellung befasst:  
’33 Nationalsozialistische Machtergreifung in der südöstlichen Oberlausitz.
Die zweiteilige Ausstellung ist für Herbst 2023 im Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster in Zittau und im Schloss Hainewalde geplant.