Aktuelles

Als Leiterin der Literatursparte stecke ich momentan in Vorbereitungen zur fünften Ausgabe des Lausitz Festival 2024, das vom 24. August bis 14. September stattfindet. Aus der Fülle der Veranstaltungen möchte ich Ihnen folgende Programmpunkte besonders ans Herz legen:

„WORTALL oder Die Farben der Mandelkrähe“

Szenische Lesung in sorbischer und deutscher Sprache

„WORTALL abo kontinent nadźija“

Sceniske čitanje w serbskej a němskej rěči

Die vom sorbischen Autor Jurij Koch gestellte Frage nach dem Überleben der Blauracken im Fehrower Spreetal wirft auch die Frage nach der Zukunft der Sorben auf. Im Burgtheater des Deutsch Sorbischen Volkstheaters erkunden drei Schauspielerinnen, unter ihnen die prominente Film- und Theaterschauspielerin Gabriela Maria Schmeide, spielerisch Texte, die den Erfahrungshorizont verschiedener Autorinnen und Autoren des kleinsten slawischen Volkes zwischen Spreewald und Lausitzer Bergland beleuchten.
 
Mitwirkende:

Gabriela Maria Schmeide, Julia Klingner und Marian Bulang (Lesung)
Madleńka Šołćic (Künstlerische Leitung, Textfassung)
Heike Merten-Hommel (Konzept und Textfassung)

Termine:
01.09.2024
Bautzen, Burgtheater auf der Ortenburg

19:30 Uhr

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„Ein herrlicher Flecken Erde“

Szenische Lesung aus Radka Denemarkovás Roman

In ihrem Roman »Peníze od Hitlera«, der 2006 in Tschechien und 2009 in deutscher Übersetzung erschien, wirft Radka Denemarková einen Blick zurück auf ein Kapitel verdrängter deutsch-tschechischer Nachkriegsgeschichte: Die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung.
Sie glaubte, die Hölle läge hinter ihr, als die sechzehnjährige Gita im Frühling 1945 aus dem Konzentrationslager Auschwitz kommend in ihr böhmisches Heimatdorf zurückkehrt. Aber es gibt für sie kein Ankommen. Der Familienbesitz wurde konfisziert; Menschen, die einst auf dem Gut und den Werkstätten ihres Vaters lebten und arbeiteten, bezichtigen die deutschsprachige jüdische Tochter eines tschechoslowakischen Staatsbürgers als Staatsfeindin.  Sechzig Jahre danach kehrt sie zurück, eine alte Dame, deren Wundmale nicht verheilen wollen. Das Buch wurde in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und als Theaterstück adaptiert.

Denemarková, preisgekrönte Autorin, Journalistin, Essayistin, Dramaturgin, Übersetzerin, trägt mit ihrer literarischen Stimme wesentlich zur kulturellen Identität Europas bei und setzt sich als kompromisslose Verfechterin der Menschenrechte und der Rechte von Frauen ein.

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Gespräch mit der Autorin statt.

Mitwirkende:
Radka Denemarková, Christine Hoppe, Thomas Eisen (Lesung) 
Heike Merten-Hommel (Künstlerische Leitung, Textfassung und Moderation) 

Termine:
07.09.2024
Gleis 1 – KulTourSalon im Bahnhof Görlitz
19:30 Uhr

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„Die schönste Version“

Szenische Lesung aus dem Debüt-Roman von Ruth-Maria Thomas

Von der Anzeige bei der Polizei wegen häuslicher Gewalt bis zur finalen Entscheidung, diese nicht zurückzuziehen, vergehen elf Tage. Elf Tage lang verkriecht sich Jella, Studentin, in der Plattenbauwohnung ihres Vaters. Dort wird sie von Erinnerungen geflutet: Entwurzelung der Familie durch die Bagger, Aufbruch der Mutter in die Metropole, ein in Ratlosigkeit zurückbleibender Vater … Jellas Kindheit und Jugend in der ostdeutschen Kleinstadt, zwischen Kiesgruben, Lipgloss und Lidschatten, zwischen Dagebliebenen und Heimkehrenden. Die in Cottbus aufgewachsene Autorin, Jahrgang 1993, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Im Juli 2024 erscheint ihr Debütroman im Rowohlt Verlag Hamburg. Darin erkundet sie die Facetten des Frauwerdens und Frauseins.

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Gespräch mit der Autorin statt.

Mitwirkende:
Ruth-Maria Thomas, Daniel Ratthei (Lesung)
Heike Merten-Hommel (Künstlerische Leitung, Textfassung und Moderation)

Termine:
13.09.2024
Cottbus, Piccolo Theater
19:30 Uhr

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Vineta oder Das schwarze Tal“ – Uraufführung
„Vineta abo Čorny doł“ – Prapremjera

Eine theatralische Bootsfahrt auf der MS Barbara
Kooperation mit der neuen Bühne Senftenberg

© Laustiz Festival

Die Sonne steht tief, wenn das Motorschiff Barbara am frühen Abend vom Stadthafen in Senftenberg ablegt und über die Wellen des Senftenberger Sees gleitet. Was der Spiegel des Sees verbirgt, dringt auf dieser achtzigminütigen Fahrt an die Oberfläche: Was ist untergegangen mit den Dörfern, Kraftwerken und Systemen? Was ist versunken, unter der Oberfläche verschwunden? Ist es für immer verloren oder existiert es weiter, ungesehen? Welche Möglichkeiten bringt ein Neubeginn mit sich? „Vineta oder Das Schwarze Tal“ fördert in Sagen, Legenden und Lebensläufen zutage, was der Lausitz und ihren Bewohner:innen Unsterblichkeit verleiht. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Region.

Mitwirkende:
Sibylle Böversen, Catharina Struwe (Spiel)
Ulrike Müller (Regie und Text)
Jan Lehmann (Mitarbeit Text und Ausstattung)
Roman Strack (Sound Design)
Heike Merten-Hommel (Dramaturgie)

Termine:
30.8./01.09./06.09./08.09.2024
Senftenberg, Stadthafen
Abfahrt 17:15, Ankunft: 18:45

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 Szenischen Lesung
„Sei gegrüßt und lebe!“
Brigitte Reimann und Christa Wolf –
eine Freundschaft in Tagebüchern und Briefen

»Wann, zum Teufel, ist der richtige Zeitpunkt, auf einen offenen Brunnen hinzuweisen?«, fragte eine verzweifelnde Brigitte Reimann im Januar 1969 Christa Wolf. Der Briefwechsel zwischen den beiden Schriftstellerinnen ist kostbares und berührendes Zeugnis einer emanzipierten Frauenfreundschaft und zugleich ein unschätzbares Zeitdokument. Viele darin aufgeworfene Fragen haben bis heute nichts an Relevanz eingebüßt.

Die für das Lausitz Festival 2023 von Heike Merten-Hommel konzipierte und szenisch eingerichtete Lesung feierte Premiere in der vollbesetzten Görlitzer Rabryka und wurde zur Dresdner Premiere im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden (K3) mit großem Beifall bedacht.

Mit: Christine Hoppe (Christa Wolf) und Fanny Staffa (Brigitte Reimann)

Termine:
Die Wiederaufnahme am  Staatsschauspiel Dresden ist für Spielzeit 2024/25 geplant.

2. Auflage!
„Die Kunst des Handwerks. 19 Porträts aus der Oberlausitz“
ist der Titel eines Bildbandes, zu dem ich die Texte verfasste.
Seit Ende September 2022 ist das Buch, in dem 19 traditionelle HandwerkerInnen aus der Oberlausitz per Bild und Wort porträtiert werden, im Handel. Ihre ureigenen Arbeits- und Lebenswelten und ihre wirtschaftlichen Daseinsformen reflektieren nicht nur Zeitgeist und Wertvorstellungen hier und heute. Gegründet auf die Erfahrungsschätze ihrer Vorfahren werfen sie zugleich Schlaglichter auf die Zukunft des Handwerks. Rafael Sampedros großformatige Schwarzweißfotos beleuchten, in Verbindung mit auf Interviews basierenden Texten, einen Ausschnitt der in Veränderung begriffenen vielfältigen Kulturlandschaft Oberlausitz.

Weitere Informationen und Vertrieb: Oberlausitzer Verlag (externer Link)