von Albert Camus Deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel
Besetzung: Maria – Seyneb Saleh // Jan – Florian Köhler // Martha – Nikolaus Habjan // Die Mutter – Seyneb Saleh // Der alte Knecht – Nikolaus Habjan, Florian Köhler, Seyneb Saleh
Regie & Puppenbau: Nikolaus Habjan Bühne und szenische Beratung: Jakob Brossmann Kostüme: Denise Heschl Dramaturgie: Heike Müller-Merten
Schauspielhaus Graz 2014 / Volkstheater Wien 2015
Originalbeitrag für das Programmheft (Ausschnitt):
„Man kann im Vergessen nicht glücklich sein“
Also kehrt Jan zurück an seinen Herkunftsort, den er vor zwanzig Jahren verlassen hatte. Entgegen dem Rat seiner Frau Marie mietet er sich unter falschem Namen in dem unwirtlichen Gasthof bei Mutter und Schwester ein. Aus der Deckung will er die Verhältnisse beobachten, um entscheiden zu können, was ihm Heimat und Familie bedeuten. Aber der Erkennungsprozess gerät zum kommunikativen Missverständnis. Jan weiß nicht, dass die beiden Frauen ihre Existenz mit Raubmord an Alleinreisenden bestreiten. Längst haben sie alle moralischen Skrupel abgelegt. Gewohnheit beginnt beim zweiten Verbrechen. Und „was man nicht kennt, ist leichter zu töten.“ In seinem dreiaktigen Drama, uraufgeführt 1944 im besetzten Paris, behandelt Camus die Frage von Heimat und Exil mit der Wucht einer antiken Schicksalstragödie.
Die Inszenierung von Nikolaus Habjan vom Schauspielhaus Graz wurde 2015 in der Kategorie „Beste Bundesländer Aufführung“ für einen Nestroy-Theaterpreis nominiert.
Die an das Volkstheater Wien übernommene Aufführung erhielt zahlreiche Gastspieleinladungen.
Die Aufführung reiste am 12. November 2016 nach Leipzig zur euro-scene, dem Festival zeitgenössischen europäischen Theaters und Tanzes. Vom 19. bis 22. Oktober 2017 gastierte die Inszenierung am Nationaltheater in Porto (Portugal).